Was ist ein Switch?
Die genauere Bezeichnung für einen Switch lautet Netzwerk-Switch. Es handelt sich dabei um einen Verbinder und Verteiler. Er verbindet zwei Netzwerkgeräte miteinander oder baut ein Netzwerk auf. Wer mehrere PCs über einen Switch verbindet, kann ausgewählte Ordner oder Dateien für andere Geräte freigeben.
Je nachdem, über wie viele Ports ein Switch verfügt, können mehrere Geräte über LAN-Kabel ins Netzwerk eingebunden und direkt angesteuert werden. Im Prinzip ist der Switch eine Erweiterung des Routers – oder eben ein Verteiler. Der verfügt nur über eine begrenzte Anzahl an Buchsen. Ein Switch erweitert die Anzahl der Schnittstellen.
Ein Lernvideo des YouTube-Kanals „IT & Medien einfach erklärt“ befasst sich mit dem Thema, welche Aufgabe ein Switch in einem Netzwerk erfüllt.
Bitte akzeptieren Sie Marketing-Cookies um das YouTube-Video zu laden.
Marketing-Cookies akzeptieren
Welche Switch-Typen gibt es?
Unmanaged Switch
Es handelt sich um einen einfachen Switch ohne zusätzliche Funktionen oder Features. Der Switch leitet die Daten nach einem bestimmten Muster weiter. Es gibt kaum Möglichkeiten, selbst Einstellungen vorzunehmen, dafür ist die Einrichtung einfach. Viele Switches sind unmanaged Switches. Für den Hausgebrauch sind diese Geräte ausreichend, etwa um einen NAS-Speicher anzusteuern oder für LAN-Partys. Unmanaged Switches dienen in der Regel der Erweiterung des Routers, wenn dieser nicht über genügend Ports verfügt.
- Einfache Einrichtung per Play and Play
- Ideale Erweiterung für LAN-Party
- Günstiger als managed Switches
- Keine individuelle Konfiguration möglich
- Für große Netzwerke ungeeignet
Managed Switch
Managed Switches sind komplexer und bieten zahlreiche Einstelloptionen. Ein managed Switch verfügt über eine eigene IP-Adresse und kann entweder in einem Webbrowser angesteuert und konfiguriert werden oder über mitgelieferte Software. Zusätzliche Funktionen wie etwa VLAN sind möglich. Managed Switches kommen in größeren Netzwerken zum Einsatz, die Konfiguration erfordert Zeit und setzt gewisse Fachkenntnisse voraus. Bei einem managed Switch können Probleme auftreten, mit denen ein Nutzer eines unmanaged Switches nicht konfrontiert wird.
- Für große Netzwerke geeignet
- Viele Konfigurationsmöglichkeiten
- Meist Fernwartung möglich
- Konfiguration und Bedienung erfordert Fachkenntnisse
- Teurer als unmanaged Switches
Hub und Switch – der Unterschied
Den Unterschied zwischen einem Hub und einem Switch zu erklären, ist nicht ganz einfach. Grund dafür sind die Definitionen der beiden Begriffe, die sich teilweise überschneiden. Jeder Hub ist ein Switch, genauer gesagt enthält jeder Hub einen Switch. Der Hub ist der Knotenpunkt, an dem die Daten der angeschlossenen Geräte zusammenlaufen.
Der Switch im Hub leitet die eingehenden Signale an die Schnittstellen des Hubs weiter. Ein herkömmlicher Hub trifft bei der Weiterleitung keine Entscheidung, es findet keine Differenzierung statt. Eingehende Daten werden vervielfältigt und auf alle anderen Ports gleichermaßen gesendet. Alle angeschlossenen Geräte können auf die Daten zugreifen.
Ein Switch ist vereinfacht gesagt ein intelligenter Hub. Wie ein Hub ist ein Switch ein Knotenpunkt. Im Unterschied zum Hub kann ein Switch wählen, an welche Schnittstelle er welche Signale und Daten weiterleitet. Um das zu können, muss der Switch erkennen, welches Gerät mit welcher Schnittstelle verbunden ist. Das geschieht über die sogenannten MAC-Adressen – Media Access Control.
Die MAC-Adresse ist ein individueller, zwölfstelliger Code, den jedes netzwerkfähige Gerät – etwa ein PC oder ein Drucker – besitzt und über die das Gerät eindeutig identifiziert wird. Einfach erklärt, handelt es sich um die Kennnummer des Geräts innerhalb eines Netzwerks.
Der Switch weiß anhand der MAC-Adresse, welche Art von Gerät an welchem Port angeschlossen ist und welche Daten an welche Schnittstelle weitergeleitet werden sollen. Die einzelnen Ports können Daten unabhängig voneinander empfangen und senden.
Bit und Byte – was ist was?
Bit ist eigentlich eine Abkürzung, sie steht für „Binary Digit“. Auf Deutsch bedeutet das Binärziffer. Gemeint ist die kleinste Informationseinheit, die nur zwischen zwei Zuständen unterscheiden kann: Ein und Aus oder 0 und 1. Alle Computer arbeiten mit Binärziffern, also mit nur zwei Zuständen. Der Anwender könnte mit diesen zwei Zuständen allein wenig anfangen, deshalb werden mehrere Bit zu einer größeren Speichereinheit zusammengefasst – dem Byte. Ein Byte besteht aus acht Bit. Datentransferraten dagegen werden meist in Bit angegeben, also beispielsweise mit 1.000 Megabit pro Sekunde.
Die Einheiten Byte und Bit werden in der Regel abgekürzt und zwar beide mit dem Buchstaben B. Die Angabe unterscheidet sich in der Groß- und Kleinschreibung des Buchstabens. Ein Bit wird mit einem kleinen b angegeben, ein Byte mit einem großgeschriebenen B. 1.000 Bit ergeben ein Kilobit oder kurz ein Kb. 1.000 Byte ergeben ein Kilobyte, was mit KB abgekürzt wird.
Die Welt der Switches – häufige Abkürzungen und Begriffe einfach erklärt
Wer sich mit Netzwerken beschäftigt, kennt in der Regel die gebräuchlichen Fachausdrücke und Abkürzungen. Für Neulinge auf dem Gebiet ist die Terminologie verwirrend. Deshalb werden hier einige der wichtigsten Begriffe erklärt, die im Zusammenhang mit Switches auftauchen können. Weitere Fachbezeichnungen werden im Glossar am Ende des Artikels erläutert.
Auto-MDI/MDIX
MDI ist das Kürzel für Medium Dependend Interface, auf Deutsch „mediumabhängige Schnittstelle“. Ein MDI bildet die Verbindung zwischen der Schnittstelle und dem Kabel. Das X in MDIX weist auf eine im Gerät gekreuzte Buchse hin. Dieser Unterschied steht im Zusammenhang mit den verschiedenen Kabeltypen: Es gibt Patch- und Crossover-Kabel.
Innerhalb eines Kabels gibt es mehrere Drähte, die die Kommunikation zwischen zwei Geräten ermöglichen. Ein Teil dieser Leitungsadern wird für das Senden, der andere Teil für das Empfangen von Informationen genutzt. Bei einem Patchkabel verlaufen die Drähte im Innern des Kabels gerade, weshalb Patchkabel auch als Straight-Through-Kabel bezeichnet werden. Die Verdrahtung der Stecker an beiden Enden des Kabels ist identisch. Solche Kabel werden zur Verbindung von Geräten mit unterschiedlichen Anschlüssen eingesetzt, etwa zwischen einem PC und einem Switch.
Bei einem Crossover-Kabel kreuzen sich die Drähte im Innern des Kabels. Folglich unterscheiden sich die Verdrahtungen an den Enden des Kabels. Der Stecker an der einen Seite des Kabels ist anders verdrahtet als der am anderen Ende. Bei einem Crossover-Kabel ist es wichtig, das richtige Ende in den jeweiligen Port zu stecken. Ein Crossover-Kabel ist notwendig, um zwei Geräte mit gleichartigen Anschlüssen miteinander zu verbinden, etwa zur Verbindung zweier PCs. Eine MDIX-Schnittstelle erübrigt die Verwendung eines Crossover-Kabels. Die Kreuzung der Drähte ist bereits in der Buchse vorhanden.
Nach der Erklärung der Kürzel MDI und MDIX ist der Begriff Auto-MDI/MDIX leichter verständlich. Das Gerät, in diesem Fall der Switch, erkennt automatisch die Sende- und Empfangsleitungen des an einer Schnittstelle angeschlossenen Geräts. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Patch- oder ein Crossover-Kabel zum Einsatz kommt.
Flow Control
Flow Control bringt Ordnung in den Datenstrom innerhalb des Switches. Das Protokoll regelt die eingehende und ausgehende Datenrate. Kommen zu viele Datenpakete herein oder sollen weitergegeben werden oder kommt es zu einem Datenstau, reduziert Flow Control den Datentransfer und priorisiert die Daten.
Ziel der Flow Control ist eine verlustfreie Übertragung. Anschaulich lässt sich Flow Control mit einem Verkehrspolizisten vergleichen, der den Verkehr an einer Kreuzung regelt.
IGMP Snooping
Um den Begriff IGMP Snooping verständlich erklären zu können, muss zuerst der Begriff Multicast erläutert werden. Ein Netzwerk kann auf unterschiedliche Weise konstruiert und geschaltet sein. Bei Unicasting kommunizieren zwei angeschlossene Stationen direkt miteinander. Nachteil von Unicasting ist, dass bei hohem Datenaufkommen die Bandbreite nicht mehr ausreicht und es zu Aussetzern in der Übertragung kommt. Deutlich zu sehen und hören sind diese Aussetzer in Audio- oder Video-Streamings über Unicast.
Bei Multicasting ist ein Sender für die Informationsübertragung an eine definierte Gruppe von Empfängern zuständig. Eine Verteilerstelle, etwa ein Router, dupliziert die Daten und leitet sie an die einzelnen Empfänger weiter. Broadcast leitet ein eingehendes Datenpaket nach dem Gießkannenprinzip an alle angeschlossenen Hosts weiter.
IGMP Snooping verbessert das Handling von Multicast-Gruppen. IGMP steht für Internet Group Management Protocol. Snooping bedeutet so viel wie schnüffeln. Das Verfahren überwacht die Multicast-Teilnehmer. Tritt ein neues Gerät der Multicast-Gruppe bei oder verlässt ein Gerät diese, werden die anderen Geräte über diese Aktivität informiert. IGMP Snooping überwacht die Multicast-Aktivitäten der Teilnehmer eines Netzwerks und ermöglicht die effiziente Weiterleitung der Datenströme an die gewünschten Ziele.
Jumbo-Frames
Als Frames oder Ethernet-Frames werden in der IT kleine Datenpakete bezeichnet, die wiederum in mehrere Datensätze aufgegliedert sind. Der verwendete Standard bestimmt die „Maximum Transmission Unit“, kurz MTU, eines Frames, also die maximale Größe, die ein Frame haben darf. Je nach Standard beträgt die maximale Größe zwischen 64 Byte und 1.518 Byte. Der Begriff Jumbo-Frames erklärt sich vor diesem Hintergrund fast von selbst. Die maximale Framegröße ist nicht von einem Standard begrenzt, sondern kann bis zu 9.000 Bytes oder mehr betragen. Jumbo-Frames können den Datendurchsatz in einem Netzwerk enorm steigern.
Layer
Layer bezeichnet die unterschiedlichen Schichten der Netzwerk-Architektur. Unterschieden werden Layer 2 Switches und Layer 3 Switches, also Switches mit zwei oder drei Layern. Der Funktionsumfang von Layer 2 Switches ist zwar geringer als der von Layer 3 Switches. Die „kleinere“ Variante ist jedoch schneller, da die Funktionen in der Hardware festgelegt sind. Layer 3 Switches ähneln hinsichtlich des Umfangs der Verwaltungsfunktionen einem Router. Ein solcher Switch kann als zentraler Knotenpunkt eines größeren Netzwerks dienen.
Für den Hausgebrauch ist ein Layer 3 Switch ungeeignet. Verwaltung und Einrichtung sind komplex und nur von Fachleuten zu bewerkstelligen. Die Funktionsvielfalt ist für den privaten Anwender überdimensioniert und kann nur ansatzweise genutzt werden.
PoE
PoE steht für Power over Ethernet. Gemeint ist, dass das angeschlossene Gerät über das LAN-Kabel mit Strom versorgt wird; eine externe Stromversorgung erübrigt sich. Allerdings funktioniert die Stromversorgung über den Switch nur bis zu 15 Watt Gesamtverbrauch. Praktisch ist PoE beispielsweise, wenn IP-Kameras am Switch angeschlossen sind.
Port-Mirroring
Ein Switch leitet Datenpakete nicht wie ein Hub an alle Schnittstellen weiter, sondern nur an den dafür vorgesehenen Port. Port-Mirroring meint die Möglichkeit, den gesamten Netzwerk-Traffic eines Ports an einen anderen Port weiterzuleiten.
QoS
QoS ist das Kürzel für Quality of Service. QoS dient der Verwaltung des Netzwerkverkehrs und effizienten Weiterleitung der Datenpakete. Dabei filtert QoS nach eingehenden und ausgehenden Datenpaketen, überprüft die zulässige Bandbreite eines Geräts und priorisiert den Datenverkehr/Netzwerkverkehr anhand verschiedener Parameter.
Queues pro Port
Ist im Zusammenhang mit Switches von Queues pro Port die Rede, ist ein Warteschlangenmechanismus gemeint. QoS ordnet und priorisiert Datenpakete und sendet sie an die entsprechenden Ports. In der Konfiguration kann der Datenverkehr in verschiedene Klassen unterteilt werden. Daten einer Klasse können dann eine Warteschlange bilden.
Solche Klassen können beispielsweise Speicherdaten oder VoIP sein. Dadurch wird der Netzwerkverkehr geordnet und effizienter. Der Wert Queues pro Port gibt an, wie viele Klassen-Warteschlangen maximal für einen Port festgelegt werden können.
RADIUS
RADIUS steht für Remote Authentication Dial-In User Service. Gemeint ist ein Authentifizierungsdienst für sich einwählende Benutzer. Der Standard ist auch als Triple-A-Services bekannt. Triple-A fasst die Services Authentifizierung, Autorisierung und das Accounting von Einwahl-Usern zusammen. Die Sicherheitsfunktion erhöht die Sicherheit eines Netzwerks und kann zudem durch Erfassung der Online-Zeiten von Benutzern zur Abrechnung kostenpflichtiger Accounts genutzt werden.
SNMP
SNMP steht für Simple Network Management Protocol. Dieses Protokoll wird von managed Switches unterstützt und steuert Elemente im Netzwerk wie etwa Computer, Router oder Server oder Drucker. Der Administrator kann mit SNMP den Status einzelner Verbindungen und Ports überwachen.
SNMP stellt zudem Statistiken zum Traffic-Durchsatz bereit und informiert über eventuelle Netzwerkfehler.
Auto-Uplink
Um Auto-Uplink besser erklären zu können, muss zuerst der Begriff Uplink – und was dahintersteckt – erläutert werden. In der Regel werden Endgeräte wie etwa ein Computer an den Switch angeschlossen. Soll ein Switch mit einem anderen Verteiler, also einem weiteren Switch oder einem Hub, verbunden werden, wird diese Verbindung als Uplink bezeichnet. Für eine solche Verbindung zwischen zwei Switches wird ein sogenannter Uplink-Port benötigt. Bei einem Uplink-Port werden Sender- und Empfängerpaar vertauscht, damit die Kommunikation zwischen den beiden Geräten funktioniert. Ist kein Uplink-Port vorhanden, erfüllt ein Crossover-Kabel den gleichen Effekt.
Auto-Uplink ist eine Technik, die ein Crossover-Kabel oder einen speziellen Uplink-Port überflüssig macht. Mit Auto-Uplink erkennt der Port, ob ein Endgerät oder ein Switch angeschlossen ist und kreuzt bei Uplink automatisch die Kontakte.
VLAN
VLAN ist die Abkürzung für Virtual Local Area Network. VLAN bezeichnet ein virtuelles oder logisches Netzwerk innerhalb eines physikalischen Netzwerks. Anhand eines Beispiels lässt sich das Prinzip eines VLAN leichter verstehen: Eine Festplatte mit hoher Kapazität bietet Platz für viele Daten. Die Struktur kann aufgrund der Größe jedoch unübersichtlich werden, es kommt zu Geschwindigkeitseinbußen. Zur besseren Verwaltung und für mehr Schnelligkeit wird die Festplatte – das physikalische Laufwerk – in Partitionen unterteilt, also in logische Laufwerke.
Übertragen auf das Netzwerk bedeutet das, dass ein physikalisches, über einen Switch aufgebautes Netzwerk in mehrere kleinere, virtuelle Laufwerke aufgespalten wird. Verschiedene Gründe sprechen für diese Segmentierung eines Netzwerks, etwa die Einrichtung von Arbeitsgruppen innerhalb eines großen Netzwerks.
Ein Ingenieurinformatiker erklärt auf seinem YouTube-Kanal „it-zeugs.de“ anschaulich, was genau VLAN ist:
Bitte akzeptieren Sie Marketing-Cookies um das YouTube-Video zu laden.
Marketing-Cookies akzeptieren
Verschiedene Switching-Verfahren einfach erklärt
Als Verbinder und Verteiler empfängt jeder Switch Datenpakete und leitet sie an Zielports weiter. Es gibt vier verschiedene Arten der Weiterleitung. Jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile. Kommt es aufgrund des Verfahrens zu einer zeitlichen Verzögerung der Weiterleitung, wird diese Zeit als Latenz bezeichnet.
Cut-Through: Bei diesem Verfahren leitet der Switch die empfangenen Datenpakete sofort weiter, sobald er die Adresse des Ziels empfängt. Das führt zu einer geringen Verzögerung zwischen Empfang und Weiterleitung der Datenpakete. Allerdings werden auch fehlerhafte Datenpakete ans Ziel weitergeleitet, da sie nicht erkannt werden. Die Latenz umfasst den Zeitraum zwischen dem Empfang des ersten Bits und der Ausgabe des ersten Bits eines Frames und wird in der Fachsprache First In First Out –FIFO – Latency genannt.
- Store-and-Forward: Beim Store-and-Forward-Verfahren werden empfangene Datenpakete vor der Weiterleitung im Puffer gespeichert und dort überprüft. Haben die Daten die Überprüfung durch verschiedene Filter bestanden, werden sie an den Zielport weitergeleitet. Fehlerhafte Datenpakete werden nicht weitergeleitet, sondern aussortiert. Durch die Zwischenspeicherung im Puffer und die Überprüfung kommt es zu einer Verzögerung in der Weiterleitung. Wie groß diese Verzögerung ist, hängt von der Größe der Datenpakete ab.
- Adaptive-Cut-Through: Beim Adaptive-Cut-Through handelt es sich um eine Kombination aus Cut-Through und Store-and-Forward. Solange kaum Kollisionen auftreten, werden Datenpakete sofort weitergeleitet, also nach dem Cut-Through-Verfahren behandelt. Kommt es häufiger zu Kollisionen, schaltet der Switch automatisch auf das Store-and-Forward-Verfahren um. Die meisten Switches arbeiten nach diesem Prinzip.
- Fragment-Free-Cut-Through: Beim Fragment-Free-Cut-Through-Verfahren empfängt der Switch erst einmal die ersten 64 Byte eines Datenpakets und überprüft diese auf Fehler. Wird kein Fehler gefunden, wird das gesamte Datenpaket ohne weitere Prüfung weitergeleitet. Hintergrund dieses Verfahrens ist, dass die meisten Fehler erfahrungsgemäß innerhalb der ersten 64 Byte auftreten. Fragment-Free-Cut-Through ist zwar schnell und effizient, wird jedoch selten verwendet.
Wer benötigt einen Netzwerk-Switch?
Wer ein paar Geräte hat, die er verbinden möchte, braucht nicht zwangsläufig einen Switch. Für die Verbindung eines PCs mit einem Drucker reicht ein Router aus. Sollen mehrere Geräte wie etwa Spielekonsolen, der Smart-TV und ein Receiver ins Netzwerk eingebunden werden, kann das über WLAN umgesetzt werden. Soll eine stabile und störungsfreie Verbindung garantiert sein – etwa beim Gaming –, ist LAN die bessere Wahl als WLAN.
In diesem Fall ist ein Switch eine gute Lösung. Aufgrund der Zunahme elektronischer Geräte und im Zuge des immer mehr in den Vordergrund tretenden Homeoffices sind Switches inzwischen im privaten Bereich eine gern genutzte Option. Unternehmen kommen heutzutage nicht mehr ohne Switches aus, wenn ein Netzwerk aufgebaut und intelligent gesteuert werden soll.
Alternativen zum Netzwerk-Switch: Ein Switch ist nicht die einzige Option, wenn mehrere IT-Geräte miteinander verbunden werden sollen. Im Gegensatz zu einem Switch, der ein Netzwerk bildet, verbindet ein Router ein Netzwerk. An einem Router können ebenfalls mehrere Komponenten über LAN oder WLAN angeschlossen werden, allerdings beschränkt sich die Anzahl der LAN-Ports eines Routers meist auf drei bis vier Steckplätze und der Datentransfer ist ebenfalls begrenzt – im Gegensatz zu WLAN. Eine andere Möglichkeit stellt ein Hub dar. Im Gegensatz zum Switch verteilt ein Hub die Daten jedoch an alle angeschlossenen Geräte und nicht spezifisch an einen einzelnen Port.
Was ist beim Kauf eines Switches zu beachten?
Folgende entscheidende Kriterien helfen bei der Suche nach einem geeigneten Switch:
- Anzahl der LAN-Ports: Wie viele Ports ein Switch bereitstellen sollte, hängt davon ab, wie viele Geräte angeschlossen werden sollen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass eine Buchse durch den Anschluss an das bestehende Netzwerk bereits belegt wird. Für den Hausgebrauch reichen in der Regel fünf oder acht Ports aus. Ein größerer Switch verbraucht mehr Strom. Die höhere Leistungs-Aufnahme ist jedoch so gering, dass sie kaum ins Gewicht fällt. Ist der Switch im Moment überdimensioniert und ein paar Schnittstellen bleiben frei, können sie im Falle einer späteren Erweiterung des Netzwerks nützlich sein. Dann muss kein zusätzlicher Switch gekauft werden.
- Switch-Typ: Wer Begriffe wie MAC-Adresse, Port-Mirroring oder RADIUS nachschlagen muss, sollte sich nicht an die Konfiguration eines managed Switch wagen. Für die Konfiguration sind fundierte Netzwerkkenntnisse erforderlich. In diesem Fall ist ein unmanaged Switch die höherwertige Wahl. Eine Einrichtung ist nicht erforderlich. Nach dem Anschließen der LAN-Kabel übernimmt der Verteiler seine Aufgabe. Managed Switches eigenen sich aufgrund ihrer zahlreichen Einstellmöglichkeiten für größere Netzwerke, bei denen Aufgaben verteilt werden sollen und die Kontrolle des Traffic wichtig ist.
- Energieverbrauch: Unterstützt der Switch PoE, reicht ein Netzstecker aus, um alle an den Switch über LAN-Kabel angeschlossenen Geräte mit Strom zu versorgen. Das ist praktisch in der Handhabung und spart Strom, denn der Gesamtstromverbrauch erhöht sich, wenn jedes Gerät von einem eigenen Netzteil mit Strom versorgt werden muss.
- Switching-Kapazität: Ein Switch muss in der Lage sein, alle Ports mit voller Kapazität zu betreiben. Hierbei spielt die sogenannte Backplane-Durchsatzrate eine Rolle. Die Ports eines Switches sind über eine Backplane verbunden. Backplane ist der Fachbegriff für eine Rückwandplatine. Über diese Platine werden die Daten in einem Switch übertragen. Damit alle angeschlossenen Geräte mit gleich großer Netzwerkgeschwindigkeit bedient werden, muss die Bandbreite groß genug sein. Als Faustformel gilt: Die Backplane-Bandbreite sollte das Doppelte der Bandbreite aller Ports betragen. Bei einem Switch mit acht Ports und einer jeweiligen Durchsatzrate von maximal 1.000 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) sollte die Switching-Kapazität bei 16.000 Gigabit pro Sekunde liegen.
- Zusatzfunktionen: LED-Indikatoren in den Buchsen eines Switches sind sinnvoll. Die Lichter übermitteln Informationen zum angeschlossenen Gerät. Die Indikatoren geben Aufschluss über den Datentransfer sowie die aktuelle Geschwindigkeit. Eine Wandhalterung ermöglicht ein platzsparendes und sicheres Verstauen des Switches. Wer mehrere Switches im Sinne einer Kaskadierung hintereinanderschalten möchte, sollte auf Stapelbarkeit der Verteiler achten. Vertiefungen an der Oberseite sorgen dafür, dass baugleiche Switches kippsicher übereinander platziert werden können.
Wo gibt es Netzwerk-Switches zu kaufen?
Das Internet ist ein riesiger Marktplatz. Zahlreiche große und kleine Online-Shops bieten Switches in unterschiedlichen Varianten und für jedes Einsatzgebiet an. Die Preise lassen sich schnell und einfach vergleichen. Der Einkauf im Internet hat den Vorteil, dass es keine Öffnungszeiten gibt – Online-Shopping ist rund und die Uhr und an Sonn- und Feiertagen möglich. Abstriche müssen bei den meisten Anbietern hinsichtlich ausführlicher und fachkundiger Beratung gemacht werden. Verbraucher haben beim Online-Kauf ein Widerrufsrecht.
Widerruf innerhalb von 2 Wochen: Sollte der Switch nicht den Vorstellungen entsprechen, ist das beim Online-Shopping kein Problem. Käufer haben ein mindestens 14-tägiges Widerrufsrecht. In dieser Zeit kann die Ware ohne Angabe von Gründen an den Verkäufer zurückgesendet werden, der volle Kaufpreis wird erstattet.
Switches gibt es zudem in Elektronikfachgeschäften zu kaufen. Gerade Laien auf dem Gebiet Netzwerkaufbau profitieren von den Kenntnissen des Verkaufspersonals und der fachkundigen Beratung. Viele Menschen entscheiden sich inzwischen auch für den Kauf vor Ort, um den lokalen Handel zu unterstützen.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Switches
Lassen sich mehrere Switches miteinander verbinden?
Switches können problemlos kaskadiert, also hintereinandergeschaltet, werden, um die Anzahl der zur Verfügung stehenden Ports und die Performance zu erhöhen. Grundsätzlich gibt es zwei Wege der Kaskadierung: Entweder wird an jeden freien Port des Routers jeweils ein Switch mit einem Ethernet-Kabel angeschlossen – oder nur ein Switch wird an den Router angeschlossen. Alle weiteren Switches werden anschließend über einen Port mit dem jeweils vorgeschalteten Switch mit einem Ethernet-Kabel verbunden. Die letztere Variante ist die effektivere Methode.
Was kann der Anwender bei Netzwerkproblemen machen?
Im Falle eines Netzwerkproblems kann der Neustart des Netzwerks manchmal die Lösung bringen. Die Vorgehensweise ist einfach:
- Netzwerk-Switch und alle angeschlossenen Geräte ausschalten
- Router vom Strom trennen und vor dem Einstecken zehn Sekunden warten
- Netzwerk-Switch anschalten
- Zuerst den PC einschalten und mit dem Internet verbinden
- Anschließend alle anderen an den Switch angeschlossenen Geräte einschalten
Wie wird die Bedienoberfläche zur Konfiguration eines managed Switch aufgerufen?
Um einen managed Switch einzurichten, sind fundierte Kenntnisse gefordert. Generell sollte die Einrichtung von einem Fachmann vorgenommen werden. Einen kurzen Einblick in die Einrichtung und Konfiguration eines managed Switches bietet die Webseite dasheimnetzwerk.de.Wer es sich zutraut, die Konfiguration selbst vorzunehmen, muss erst auf die Bedienoberfläche des Switches zugreifen können. In manchen Fällen muss dazu die Software auf dem Rechner installiert werden, die der Hersteller zusammen mit dem Switch liefert. Die Bedienoberfläche wird über die IP-Adresse des Switches im Webbrowser aufgerufen. Die IP-Adresse wird über das Dynamic Host Configuration Protocol, kurz DHCP, vom DHCP-Server zugewiesen. Der DHCP-Server ist normalerweise in den Router integriert. Um die IP-Adresse vom Server zu erhalten, muss DHCP beim Switch aktiviert sein.
Ist das der Fall, wird die dem Switch zugewiesene IP-Adresse auf dem Rechner unter „angeschlossene Geräte“ angezeigt, sobald die Netzwerkverbindung zum Switch über ein Ethernet-Kabel hergestellt ist. Nach Eingabe der IP-Adresse im URL-Feld des Browsers erscheint die Bedienoberfläche.
Etwas komplizierter ist es, wenn DHCP beim Switch nicht aktiviert ist. Dann muss die Bedienungsanleitung des Switches zur Hand genommen werden, in der die zugewiesene IP-Adresse notiert ist. Computer und Switch müssen vom Netzwerk getrennt sein, um den Rechner mit der genannten IP-Adresse zu belegen. Folgende Schritte führen zum Erfolg:
- Unter Windows wird die Einstellung unter „Systemsteuerung –> Netzwerk und Internet –> Netzwerkstatus und -aufgaben anzeigen“ vorgenommen.
- Hier erscheint die Option „Adaptereinstellungen ändern“.
- Mit einem Rechtsklick auf das gewünschte Netzwerk erscheint das Kontextmenü, hier ist ein Klick auf den Punkt „Einstellungen“ der nächste Schritt.
- Im sich öffnenden Fenster führt ein Doppelklick auf „Internetprotokoll, Version 4 (TCP/IPv4)“ zu einem neuen Fenster.
- Unter dem Reiter „Allgemein“ muss die Auswahl „Folgende IP-Adresse verwenden“ markiert werden, um die dem Switch zugewiesene Adresse eintragen zu können. Mit einem Klick auf „OK“ ist die IP-Adresse übernommen.
- Sind Computer und Switch wieder mit dem Netzwerk verbunden, ist die Bedienoberfläche des Switches über die IP-Adresse im Browser aufrufbar.
Wie wird ein Netzwerk-Switch am Router angeschlossen?
Ein Switch erweitert ein Netzwerk und steuert den Datenverkehr/Netzwerkverkehr. Damit er das kann, muss er richtig angeschlossen sein. Der erste Schritt ist die Verbindung mit dem Router. Das geht sehr einfach, indem der Switch via LAN-Kabel an den dafür vorgesehen Port des Routers angeschlossen wird. Sofern es sich um einen einfachen, unmanaged Switch handelt, sollte die Verbindung zum Router automatisch hergestellt sein. Geräte können an die Ports des Switches angeschlossen und angesteuert werden.
Tipp: Die Übertragungsrate eines Switches kann abnehmen, wenn das Gerät überhitzt. Lüftungsschlitze an den Switches sollen eine Überhitzung vermeiden. Das funktioniert nur, wenn der Switch so aufgestellt ist, dass die Luftzirkulation nicht behindert ist.
Hat die Stiftung Warentest einen Switches-Test durchgeführt?
Explizit mit Switches hat sich die Verbraucherorganisation noch nicht befasst, allerdings mit PC-Heimnetzwerken. Dazu hat haben die Experten unter anderem nützliche Tipps auf der Webseite der Stiftung Warentest veröffentlicht. Sollte die Stiftung Warentest in absehbarer Zeit abgesehen von den PC-Heimnetzwerken einen Switches-Test durchführen und veröffentlichen, wird dieser Ratgeber hier entsprechend aktualisiert.
Gibt es einen Switch-Test von Öko-Test?
Bislang stand das Thema Switches nicht auf der Liste der Experten von Öko-Test. Sollte es zukünftig einen Test geben, wird dieser Ratgeber hier entsprechend aktualisiert.
Glossar
IP-Kamera
Eine IP-Kamera ist eine Kamera, die an das Netzwerk angeschlossen ist, entweder über LAN oder über WLAN. Die meisten Überwachungskameras sind inzwischen WLAN-IP-Kameras.
Kaskadierung
Kaskadierung bezeichnet das Zusammen- oder Hintereinanderschalten verschiedener Bausteine. Reichen beispielsweise die Ports eines Hubs oder eines Switches nicht aus, können mehrere Verteiler hintereinandergeschaltet werden, um die Anzahl der zur Verfügung stehenden Ports zu erhöhen.
Kensington Lock
Kensington Lock ist ein Sicherheitsschloss, das einen Switch oder ein anderes elektronisches Gerät vor Diebstahl schützt. Ein Sicherungskabel wird beispielsweise fest mit dem Switch verbunden, das andere Ende des Kabels mit einer Halterung oder einem Gegenstand, der nicht verrückt werden kann.
LAN-Party
Als LAN-Party wird der Zusammenschluss mehrerer privater Computer über ein lokales Netzwerk bezeichnet. Computerspieler veranstalten gern LAN-Partys, um mit- oder gegeneinander zu spielen.
Storm Control
Storm Control ist eine Einstellungsoption an managed Switches. Mit Storm Control wird festgelegt, wie auf Broadcast-, Multicast- und Unicast-Stürme reagiert werden soll, da solche Stürme das Netzwerk stören können. Es kann ein Schwellwert angeben werden, ab dem ein solcher Sturm geblockt werden soll.
Twisted-Pair-Verkabelung
Twisted-Pair-Verkabelung bezeichnet die Verkabelung mit einem bestimmten Kabeltyp, der in der Regel in der Netzwerk- und Telekommunikationstechnik zum Einsatz kommt, dem Twisted-Pair-Kabel. Dabei handelt es sich um ein Kabel mit paarweise miteinander verdrillten Adern.
Wireless Access Point
Wireless Access Point bedeutet übersetzt drahtloser Zugangspunkt. Gemeint ist eine Schnittstelle, über die sich Endgeräte drahtlos mit einem lokalen Netzwerk verbinden.
Weitere interessante Fragen
Welche Switches sind die besten?
Welche Produkte haben uns besonders gut gefallen und warum?